Date:Juni 20, 2012

Der Islam – Religion der Rahmah, der Barmherzigkeit

von Dr. Falaturi

Broschüre, 61 S.
Erschienen: November 2001

Herausgeber: Institut für Human- und Islamwissenschaften

ISBN: 3-937050-13-2

 

Beschreibung

Eines der großen Probleme unserer modernen Zivilisation ist die Gefühllosigkeit und Unbarmherzigkeit der Menschen untereinander und gegenüber den Mitgeschöpfen und der Natur insgesamt.

Mit dem Verlust dieser Fähigkeit zum Erbarmen verliert der Mensch auch einen wesentlichen Aspekt seiner Menschlichkeit. Dies ist letztlich ein Resultat fehlender ethischer Werte und Normen, d. h. wer nicht an die individuelle Verantwortlichkeit für die eigenen Handlungen glaubt, wer nicht den Glauben an den Ursprung allen Seins und die Auferstehung und den Tag des Gerichts trägt, dem fällt es leicht, seinen Egoismus unter allen Umständen und mit allen Mitteln durchzusetzen. Deshalb ist diese Misere nur durch eine Rückkehr der Menschen zu Tugenden, Ethik und charakterlichen Vortrefflichkeiten zu beseitigen, durch eine Rückkehr auf den Pfad der Tugend und den Glauben an den Schöpfer und Allerbarmer:

Die göttliche Offenbarung bringt die allumfassende Barmherzigkeit des Schöpfers deutlich zum Ausdruck. So beschreibt Gott sich selbst als “Allerbarmer”, als “Allbarmherziger”. Mit Ausnahme einer Sure beginnen alle Suren mit diesen beiden Gottesnamen, ar rahman und ar rahim der Allerbarmer, der Allbarmherzige. Dieser Gedanke der göttlichen Barmherzigkeit soll dem Menschen damit sozusagen verinnerlicht werden, d. h. das islamische Gottesbild ist von einem gütigen, liebevollen Gott geprägt. Im Qur’ân wird auch der Gesandte Gottes, Muhammad (s.a.s.), als ein nachsichtiger, verzeihender und mitfühlender Menschen beschrieben:

“Gewiss ist zu euch ein Gesandter von euch selbst gekommen, den es stark bekümmert, wie ihr bedrängt seid, eifrig bedacht auf euch, mit den Gläubigen gütig, barmherzig.” (Sure atTawbah, Vers 128).

Und in Sure al Anbiya’, Vers 107, heißt es:

“Und Wir entsandten dich nicht, außer als Erbarmen für alle Welten. “

Der Prophet verkörperte die Barmherzigkeit in seinem ganzen Tun und Leben. Das Weinen eines Kindes berührte ihn, auch wenn er gerade das Gebt verrichtete, er weinte für seine Feinde und begegnete ihnen mit Güte, und auch gegenüber Tieren war er sehr mitfühlend. Es ist überliefert, dass der Prophet einen seiner Gefährten, der ein Vogeljunges aus einem Nest genommen hatte, anwies, das Junge wieder in das Nest zurückzulegen. Ja, als die Muslime siegreich nach Mekka zurückkehrten, und sein Gefährte Sa `d ibn ‘Ubbadah nach Rache für alle ihnen zugefügten Ungerechtigkeiten und Leiden schrie, sprach der Prophet zu ihm: “Nein, rufe vielmehr: “Heut ist Vergebung!

Überall auf der Welt können wir immer wieder die Gewissenlosigkeit und Erbarmungslosigkeit von Menschen anderen Menschen gegenüber bezeugen. Aber so wie der Prophet selbst nachsichtig und verzeihend war, rief er auch die Menschen zu ethischem.