Date:Juni 19, 2012

Die Spirituelle Dimension des Islam

Die Spirituelle Dimension des Islam

von von Allâmeh Tabâtabâ’i

Broschüre, 44 S.
Erschienen: Februar 2003

Herausgeber: Institut für Human- und Islamwissenschaften

ISBN: 3-937050-04-3

 

Beschreibung

Der Islam gründet auf der Vorstellung, dass die Welt von dem Einen Gott erschaffen wurde und dass Gott jeden ihrer Teile in Richtung der für diesen jeweiligen Teil typischen Vollkommenheit und Glückseligkeit ausrichtet. Hier wird die islamische Weltanschauung interpretiert.

Der Islam basiert auf zwei Realitäten, nämlich der Persönlichkeit des Propheten Muhammad (Gottes Segen sei mit Ihm und seiner Familie), der vor 1400 Jahren auserwählt worden war, um Gottes Botschaft zu überbringen und der Führer der Menschen zu sein, und zweitens einer Schrift göttlichen Ursprungs, dem Qur’ân welcher das beständige Wunder des Propheten ist und die Worte Gottes als geistige und praktische Lehren von einer universellen Natur enthält. Diese beiden Realitäten müssen als einer der wichtigsten Faktoren bei der Entwicklung und Vervollkommnung des menschlichen Lebens angesehen werden, oder vielmehr sind sie der wichtigste Faktor, der sich im Laufe von 1400 Jahren im Glauben und in der Praxis von Abermillionen Menschen manifestiert und seinen Einfluss tief in jeden Aspekt ihrer Gesellschaft ausgedehnt hat.

Es ist eine Tatsache, dass der Islam die jüngste der Weltreligionen ist, und dass seine Anhänger quantitativ weniger sind als die Summe der Anhänger anderer Glauben, aber der Islam hat einige besondere Merkmale, die ihn von anderen offenbarten Wegen abheben. Wenn wir beispielsweise Bezug nehmen auf die Heiligen Schriften des Hinduismus, speziell die Veden, stellen wir fest, dass die darin enthaltenen religiösen Lehren nahezu ausschließlich asketischer Natur sind und dass sie gleichzeitig an eine Minderheit der Anhänger der Religion gerichtet sind. Folglich ist die Mehrheit der Hindus davon ausgeschlossen, direkten spirituellen Nutzen aus diesen heiligen Büchern zu ziehen.

Der Buddhismus und auch das Christentum weisen in ihren Lehren die gleiche exklusive asketische Anschauung wie der Hinduismus auf. Im Falle des Christentums geht dies aus den vier Evangelien und den anderen grundlegenden religiösen Texten hervor. Es gibt keine praktischen Handlungsgebote oder sozialen Gesetze, und darüber hinaus wird Philosophie und rationalem Denken mit Missfallen begegnet. Das göttliche Opfer und die Vergebung der Sünden der Menschheit sind Lehren, die die Relevanz von Ermahnungen, die diese Welt betreffen, schmälern.

Andere Religionen haben entweder aufgehört, die Menschen anzuziehen, wie der Glaube der Sabäer und der Manichäismus, oder sind wie das Judentum auf eine bestimmte Gruppe von Menschen begrenzt. Somit ist es einzig der Islam, der rational nachweisbaren Überzeugungen und positiven individuellen und gesellschaftlichen Ermahnungen größte Bedeutung beimisst, wie diese Abhandlung hoffentlich verdeutlichen wird.