Date:Juni 19, 2012

Der Lebensweg Mohammads

von Mohammad Razavi Rad

Lektüre, 146 S. gebunden
Erschienen: 2004/05

Herausgeber: Institut für Human- und Islamwissenschaften

ISBN: 3-88309-151-0

 

Beschreibung

In der gegenwärtigen Weltgesellschaft existiert eine Fülle von fortschrittlichen, anziehenden und verbindenden Theorien, die dazu geeignet scheinen, die aktuellen Prob-leme lösen zu können. Die Unzulänglichkeit vieler Ideen besteht allerdings darin, daß zugunsten einer wie immer gearteten Fortschrittlichkeit vernachlässigt wird, daß der Mensch überschaubarer, Geborgenheit vermittelnder und humaner Strukturen bedarf. Der Zeitgeist ist von einer Distanz zwischen Handeln und Glauben geprägt. Über die Ursachen dieser Entfremdung wird auch ange-sichts bitterer Erfahrungen und Unglück kaum nachge-dacht. 
Nach dem Lehrsatz, daß der Geist wohl willig, das Fleisch aber schwach ist, scheint das Paradoxon ›gut zu denken, aber schlecht zu handeln‹ unüberwindbar zu sein. Die Notwendigkeit einer Verbindung zwischen Form und Inhalt ist grundlegend, und ihre Wichtigkeit wird im Bereich des Ethisch-Moralischen und Politisch-Kulturellen immer bedeutender.
Die Suche nach neuen Wegen führt zu einer Besinnung auf alte herausragende Lehrer, die seit Menschengedenken allgegenwärtig sind. Leider entwickelte sich häufig ein falsches Verständnis über ihre Gedanken und ihr Leben. Dies führte zur Ablehnung der Persönlichkeit, zur Enttäuschung über dessen Lehre und in der Konsequenz zur erwähnten Entfremdung zwischen Glauben und Handeln. Ein solcher Zwiespalt trägt pathologische Züge, welche die Persönlichkeitsstruktur des Individuums oder der Gesellschaft zerstört und zum Verlust des ›Facettenreichtums‹ führt, wie die Soziologen und Psychologen zu sagen pflegen. Vielen Menschen ist es nur noch möglich, ihre sozialen und persönlichen Beziehungen mit Schwierigkeiten zu meistern. Familien zerbrechen, menschliche Beziehungen gehen auseinander, und allgemein greift eine pessimistische Haltung um sich. Gesetze verlieren ihre Bedeutung als einstmals solide Grundfeste und sind zum Aufbau eines Lebens oder einer Haltung nicht mehr geeignet. ›Facettenlose‹ Individuen und Gesellschaften in diesem Sinne nehmen jede Prägung an, werden häufig eigennützig und handeln nur noch aus egoistischen Motiven heraus.