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Wie gelangen wir zu Gott?

Dr. M. Razavi Rad


Zweifellos verspürt jeder Mensch in seinem Innern eine Tendenz und ein Verlangen, ja einen unstillbaren Durst nach Vollkommenheit und dem Gelangen zu höchstem Rang, wie sie für einen Menschen nur denkbar sind. Doch im Zuge dieses Verlangens stellt sich eine wichtige Frage: Wie ist es möglich, zu solch einer Vollkommenheit zu gelangen?

Sicherlich bedarf es einer Erfolg versprechenden Methode, um dieses Ziel zu erreichen. Nur so wird es dem Strebenden nach Vollkommenheit gelingen, sich sicheren Schrittes auf sein Ziel hinzuzubewegen. Der heilige Koran birgt in sich die großartigste aller Vorgehensweisen und die vollkommenste aller Betrachtungen für etliche Aspekte des Lebens in allen Teilen der Erde. Im Hinblick auf das Erlangen der Vollkommenheit tritt der heilige Koran mit dem folgenden pädagogischem Konzept hervor:

 

وَالنَّازِعَاتِ غَرْقًا. وَالنَّاشِطَاتِ نَشْطًا. وَالسَّابِحَاتِ سَبْحًا. فَالسَّابِقَاتِ سَبْقًا. فَالْمُدَبِّرَاتِ أَمْرًا.

“(Wir schwören:) Bei den heftig Entreißenden, und bei den äußerst Tatkräftigen, und bei den viel Schwimmenden, sodann bei den schnell Vorauseilenden, und dann bei den Ausführenden der Befehle!”

In diesen Worten verdeutlicht der über alle Makel erhabene Gott, dass der erste Schritt in die Höhe im “Entreißen” liegt. Damit der Mensch also seine Reise beginnen kann, muss er sich von seinen materiellen Bindungen befreien, die ihn an diese niedere Welt fesseln. Er beginnt seine Reise also damit, dass er sich von allem löst, was ihn an Makel und Unvollkommenheiten kettet. Dieses Stiefels, der im irdischen Treibsand steckt, muss er sich zunächst entledigen. Alles, was das egoistische und egozentrische Ich bestärkt, muss er ablegen. Denn diese Dinge sind es, die der Feind benutzt, um unsere Kraft zu zerschlagen, unsere Reihen aufzureißen und Zwietracht in unseren Herzen zu säen. Der zweite Schritt ist die Tatkraft, welche darin besteht, dass der Strebende nach Vollkommenheit seinen religiösen Verpflichtungen und notwendigen Aufgaben aus freien Stücken nachkommt.

Diese zweite Phase ist eine natürliche Konsequenz des ersten Schrittes. Wenn der Gläubige erst einmal völlig in die Phase des Entreißens eingetaucht ist, muss er bereits als tatkräftig bezeichnet werden. Dieses Sich-Befreien des Gläubigen, dieses Sich-Befreien aus der Gefangenschaft der materiellen Verkettungen macht den Gläubigen ja schon zu einem Freien. Am schnellsten kommt er dabei voran, wenn er mit den einfachen und leichten Dingen beginnt und seinen Tatendrang allmählich steigert, bis er schließlich alle gesetzlichen Verordnungen mit reiner Intention erfüllt. Er muss sich jedoch davor hüten, diesen Verpflichtungen mit Reaktionismus zu begegnen und sie als eine Last zu empfinden, die er deshalb erträgt, weil er sich damit vor dem Höllenfeuer erretten und dem Paradies näher bringt. Vielmehr sollte er sie als Mittel und Wege zu seiner eigenen Vervollkommnung betrachten und sie deshalb lieb gewinnen. Er sollte sich hierbei genauso verhalten wie er dies inmitten seiner Gesellschaft tut, wo er seinen Tatendrang darin begründet, einen ehrenvollen und würdigen Platz in derselben zu erlangen.

Der nächste Schritt, der dritte, besteht im “Schwimmen”, welches die Fortbewegung, ohne Abweichung und ohne Ermüdung, auf dem Weg der Wahrheit ist. In dieser Phase beginnt der Gläubige regelrecht zu Schwimmen oder auch zu “Schweben”. Er reinigt sich von allen Lastern, um sich dann mit allen Tugenden zu schmücken. Er bereinigt und bessert sich so lange, bis die vollkommenen, guten Eigenheiten und Charaktereigenschaften voll und ganz in ihm zur Entfaltung kommen.

Wenn er aber auch diese dritte Phase überschritten hat, vollendet sich in ihm die Eigenschaft des “Vorausseins”. Er ist dann im Erfüllen seiner Aufgaben vorauseilend. Die im Versanfang: “und bei den schnell Vorauseilenden”, verwendete Konjunktion فَـ(fa-) – etwa: “sodann” – verweist auf diese durch göttliche Fügung herbeigeführte Vollendung dieser Eigenschaft im Geiste des Gläubigen.

Während für die ersten drei Phasen – deren Gelingen immer von einer gewissen Mühe seitens des Strebenden abhängig ist – stets durch das Bindewort وَ (wa-), also “und”, verbunden waren, setzt hier, gezeichnet durch das veränderte Bindewort “sodann” eine neue Phase ein, in der den Gläubigen göttliches Erbarmen und göttliche Fügung überfluten, weshalb er dank gottgegebenen Erfolges in allem Guten vorauseilt und seine Angelegenheiten dank richtigen Vorgehens und richtigen Umgangs in totalem Gelingen regelt. Das heißt, die Regelung und Fügung der Angelegenheiten vollzieht sich hier im Lichte des von Gott verliehenen, gesunden Verstandes und der von Gott gegebenen rechten und vernünftigen Anschauung. Auf diese Weise erscheinen die Taten des Gläubigen als solche, die geregelt und von Erfolg gekrönt sind und zu einem guten Ende und Ausgang führen.

 

Quelle:
© Institut für Human- und Islamwissenschaften e.V.
Rationalität und Religion ISBN: 3-937050-17-5

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